Dienstag, 29. Juni 2010

Über das Buch

Populäre Instrumentationslehre oder Die Kunst des Instrumentierens von Prof. H. Kling; 3. Ausgabe; Erscheinungsjahr 1888 im Louis Oertel Musikverlag, Hannover


BuchGeschichte


Maria legte ihre Schultasche neben dem Schreibtisch ab. Sie öffnete die Schnappverschlüsse und schlug die Lederklappe zurück. Erfürchtig zog sie das Buch heraus und legte es auf ihren Schreibtisch. Sie schlug den Buchdeckel zurück und machte sich an die Arbeit. Das Notenpapier lag schon bereit, genauso wie der Graphitstift. Mit dem Schuh begann sie einen Rhythmus auf den Holzboden zu schlagen. Summend zeichnete sie eine Klammer um die ersten beiden Zeilen, versah sie mit einem Violin- und eine Bassschlüssel, bastelte vier Kreuzchen in die Notenzeilen und begann das Stück mit einem 4/4-Takt. Immernoch klopfte der Fuß auf den Dielenboden und langsam, Note für Note, erwuchs eine Melodie. Wie ein Bild mit jedem Strich wächst, so wuchsen die beiden Stimmen auf dem Papier. Zu den Farben gesellten sich cis-moll, A-Dur, e-moll und Gis-Dur. Sie komponierte keinen Van Gogh und auch keinen Monet. Eher einen Rembrandt, oder einen Van Dyck. Die Noten fielen aus ihrem Kopf direkt auf das Papier und sie stiegen von ihrem Fuß geradewegs in die Notenzeilen. Und während in ihrem Kopf ganze Symphonien entstanden, baute sich in den Köpfen ihrer Familie ein Specht sein Nest - und klopfte und klopfte.

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